Wer die Young Stars im Dietrich-Keuning-Haus besucht, der staunt wohl nicht schlecht: In der Agora springen Jugendliche über Tische und Bänke, aus dem Keller dringen Beatbox- und HipHop-Sounds und man stolpert über ein Fotostudio und noch viele weitere spannende Aktivitäten.
Ob Schauspiel, Musik, Fotografie, Beatboxing, DJ-Ing, Perkussion, Singen im Chor, Tanzen, Trickfilmproduktion, Tagtool oder Parkour, die Schülerinnen und Schüler wählen zunächst ihr favorisiertes Workshopangebot für den Vormittag. Am Nachmittag kann man dann noch einmal andere Angebote ausprobieren.
Im Kurs „Improtheater“ üben die jungen Schauspieler zu improvisieren und sich auf die anderen Mitglieder der Gruppe einzulassen. Das Spiel „Wortschlange“ zum Beispiel fordert dazu auf, mit Sprache einmal anders umzugehen. Jede*r sagt ein Wort als Antwort auf eine Frage, daraus muss sich nun ein sinnvoller Satz ergeben.
Die Gruppe, die sich mit dem Bereich „Parkour“ beschäftigte, nutzte die große Eingangshalle des DKH um sich richtig auszupowern! Es ging über Stühle, Kisten, Tische, einfach alles, was der Raum hergab. Doch natürlich werden die furchtlosen Teilnehmenden vorher auch über die richtigen Techniken des Landes und Kletterns aufgeklärt, sodass die Gelenke keinen Schaden nehmen werden.
Im Kurs „Percussion“ kommt der ganze Körper zum Einsatz: stampfen, trommeln, rasseln und das alles im Takt. Gar nicht so einfach aber wenn es klappt, ist das Gruppengefühl riesig. Ähnlich rhythmisch geht es beim Beatboxen zu. Hierbei wird der Beat aber „nur“ mit Mund, Lippen und Rachenraum erzeugt. Es geht über Schüttelreime bis zu den ersten Tönen mit der Eselsbrücke „Böse Katze“.
Tagtool? Was ist das denn? Obwohl bereits seit 2013 im Angebot der Young Stars, gehört Tagtool wohl immer noch nicht zu den bekanntesten Spielarten der Kunst. Dabei gibt es inzwischen sogar eine App für Tablets und Co, mit der man eigene Zeichnungen animieren kann.
Die Teilnehmenden des Fotografie-Workshops sind rund um das Dietrich-Keuning-Haus unterwegs und werfen so einen ganz anderen Blick auf die gewohnte Umgebung. Oder erhalten die Aufgabe, sich selbst in Szene zu setzen und dabei neue fotografische Perspektiven einzunehmen. Selfies mal ganz anders!
An den Mixtellern stehen zwei waschechte DJs und zeigen den Teilnehmenden am unterschiedlichen Equipment, wie DJs arbeiten, ob digital, mit CD-Playern oder mit alten Platten. Außerdem finden sie heraus, wie schnell und langsam Beats sein können und was das mit dem Publikum macht.
Im „Trickfilm“-Workshop produzieren die Teilnehmenden einen sogenannten Stop-Motion-Film, bei dem es eine Geschichte braucht, die erzählt wird, Figuren, die erfunden werden und Tausend einzelne Fotos, die die Figuren erst zum Laufen bringen.
Beim HipHop / Streetdance – Workshop wird getanzt was das Zeug hält. Neue Moves werden einstudiert, am Ende soll eine ganze Choreografie sitzen.
Und warum das? Weil am Nachmittag dann alle aus den einzelnen Workshops in den großen Saal hinter der Agora strömen, um dort dann ihre Ergebnisse zu präsentieren. Das Ganze wird moderiert von einigen Schülerinnen und Schülern selbst, die den ganzen Vormittag darauf vorbereitet wurden. Mit großem Applaus werden die begeisterten Schülerinnen und Schüler sowie alle anderen Beteiligten gegen 16.30 Uhr wieder verabschiedet.
Bleibt nur noch die Frage, warum das Ganze?
Weil Schülerinnen und Schüler verschiedene Kulturtechniken kennen lernen und ausprobieren, die sie auch in ihrer Freizeit ausüben können. Weil sie damit besondere Erfahrungen machen können, die über die schulischen hinausgehen. Sie methodische und soziale Kompetenzen entdecken und erweitern können. Weil das Sehen, Hören, das eigene Körperempfinden, das Miteinander sensibilisiert wird und sie dabei lernen können, einen persönlichen Ausdruck zu entwickeln. Weil das auch ihr Selbstbewusstsein stärkt. Und nicht zuletzt, weil es Spaß macht.